Lichtblick-School

Plätze zum Leben

Vergleichende fotografische Betrachtung des Ernst-Reuter-Platzes
und des Alexanderplatzes in Berlin

Fotoworkshop von Wolfgang Zurborn
an der TU Braunschweig, Institute of Media and Design
Sommersemester 2013


Young Min Lee, Alexanderplatz

mit Arbeiten von:
Haidong Chen • Yitian Du • Isabelle Fischer-Zernin • Bowen Gao
Maren Gravert • Sulafa Isa • Mats Karl Koppe • Niklas Labuhn
Christopher Kuriyama • Young Min Lee • Hanna Murzin
Anna Philippsen • Wenqu Qin • Anna Wietfeld


Wenqu Qin, Ernst-Reuter-Platz

Der Ernst-Reuter-Platz und der Alexanderplatz in Berlin sind in sehr unterschiedlicher Form von geschichtlichen, politischen und gesellschaftlichen Ereignissen und Veränderungen geprägt worden. Ihre sehr gegensätzlichen architektonischen Entwürfe sind Ausdruck der verschiedenen Wertvorstellungen in West- und Ostdeutschland in der Nachkriegszeit.
Der Ernst-Reuter-Platz gilt als einer der prägnantesten Beispiele für eine Moderne im Westen, in der die Mobilität die höchste Priorität hat. Die Anlage in Form eines großen Kreisverkehrs mit gestalteter Mittelinsel und lockerer Hochhausbebauung in der Umgebung folgt dem Postulat einer autogerechten Stadt. Angestrebt war das Gefühl von Weite, Klarheit und Offenheit.
Die Umgestaltung des Alexanderplatzes in den frühen 70er Jahren folgte den Ideen eines sozialistischen Platzes. Vom fließenden Verkehr befreit, wurde er von seinem urbanen Umfeld abgekoppelt und diente perfekt als zentraler Kundgebungsort für Großveranstaltungen.


Hanna Murzin, Ernst-Reuter-Platz
   
In diesem Workshop wollen wir das öffentliche Leben auf diesen beiden Plätzen vergleichend betrachten. Wie prägt der besondere Charakter dieser geschichts-trächtigen Orte den Alltag der Menschen? Was macht die Plätze zu vitalen Zentren des urbanen Lebens? In welcher Form nutzen die Menschen diese architekto-nischen Räume für ihre eigenen Interessen.

Den stilistischen Mitteln für die Umsetzung dieses Themas sind keine Grenzen gesetzt. Präzise dokumentarische Aufnahmen der Platzarchitektur sind genauso erwünscht wie vitale Momentaufnahmen vom alltäglichen Geschehen auf den Plätzen und Portraitaufnahmen von Menschen, die das Bild der Plätze mit bestimmen. Alle Formen der Bildzusammenstellungen sind möglich, von serieller Reihung über tableauartige Anordnungen bis hin zu experimentellen Montagetechniken.


Yitian Du, Alexanderplatz