Lichtblick-School

Der Rhythmus der Stadt

Fotoworkshop von Wolfgang Zurborn
an der TU Braunschweig, Institut für Entwurf, Medien und Darstellung,
Sommersemester 2011


Annalena Gläß, Der Rhythmus der Stadt


mit Arbeiten von:
Lasse Babilas • Lisa Benzel • Magdalena Biermann • Philipp Bitter • Elwira Brzezinska 
Sophia Dolg • Theresa Ebert • Franziska Eckerfeld • Julia Franzke • Annalena Gläß  
Kyra Görlich • Luisa  Held • Lena Hermbusch • Hannes Hoßbach • Ann-Kathrin Kruse
Elena Lee • Young Min Lee • Anna Katharina Leimer • Bo Li • Anna-Katharina Mielck 
Nastasia Nass • Rana Nimer • Hannah Radtke • Helena Rempel • Antonia Schuh
Katharina Specht • Quang Tuan Ta • Pablo Uriona • Linda Vogel • Maarit Wiebe

       

Die Stadt ist ein lebender Organismus und wird bestimmt von einem Rhythmus, der unsere Lebenszeit strukturiert. Der Puls des modernen Lebens wird geprägt von ständigen Tempiwechsel. Leere Strassen und Plätze in den frühen Morgenstunden kontrastieren mit der Hektik der Rushhour in der Fußgängerzone. Der Strom der Menschen in den Strassen und die dabei sichtbare Energie als Motor für die Bewältigung des Alltags ist immer wieder ein faszinierendes Thema für FotografInnen gewesen. Mit der Kamera können Momente eingefroren werden, die den Rhythmus der Stadt, die Choreografie der Passanten im Zusammenspiel mit architektonischen Räumen, visuell verdichten. Hierarchische Ordnungssysteme werden aufgehoben, wenn unwichtig erscheinende Details plötzlich eine Bedeutung bekommen. Die Fokussierung auf die Bewegung als bestimmendes Element des Urbanen verkörpert eine sehr zeitgemäße Form, auf den ständigen Wandel von Lebensumständen zu reagieren.

Die besondere Eigenschaft des Mediums Fotografie liegt darin, dass es zwischen Abbild des Realen und subjektiver künstlerischer Interpretation changiert. Das Thema des Workshops kann somit auch sehr unterschiedlich behandelt werden. Einerseits können Phänomene des urbanen Lebens, die den Rhythmus versinnbildlichen, präzise ins Bild gesetzt werden und andererseits kann der Bildrhythmus vom Fotografen z.B. durch Montagetechniken kreiert werden. Die Abstraktion spielt in diesem Fall eine große Rolle und ermöglicht es, jenseits der Objekthaftigkeit und Funktionalität des Dargestellten, eine sinnliche Präsenz zu erzeugen, indem Material, Farbe, Licht und Form hervorgehoben werden. Das Zusammenspiel der Einzelmotive ist für die rhythmische Strukturierung der fotografischen Arbeit sehr wichtig und somit wird im Laufe des Workshops für jede subjektive Interpretation des Themas nach einer optimalen Form der Präsentation gesucht. Serie und Sequenz setzen den Fokus dabei auf einer zeitlichen Abfolge, während Montage und Collage diese Linearität aufgeben zugunsten einer visuellen Rhythmik.